Der zweite Bericht
“It´s during our darkest moments that we must
focus to see the light!”
Der zweite Weltwärtsbericht steht an. Kaum zu glauben, dass
es schon so weit ist, den nächsten zu schreiben. Denn das bedeutet, dass schon
wieder 3 Monate rum sind – was wiederum bedeutet, dass die Hälfte vorbei ist.
Ja, jetzt wo die Hälfte vorbei ist, habe ich meine Arbeit in
meinem neuen zu Hause gefunden. Doch bis zu dem Punkt jetzt gab es ein ganzes
Stück Arbeit!
Am 26.12.2013 haben wir es tatsächlich geschafft, in ein
neues Parish zu ziehen. Nach vielen Telefonaten und einigem Papierkram durften
wir nach Siaya umziehen. Anfangs versprach man uns unser eigenes Haus, was
leider nicht so aussah wie wir uns erhofft hatten. Als wir dort das erste Mal rein
kamen, traf uns der Schlag. Ein nettes Häuschen, leider total verkommen. Keine
Toilette, kein Bad, dreckige Wände und außer 6 Matratzen keine Möbel. Deshalb
haben wir uns bis zum 31.12 ein kleines Zimmer und ein Bett im Haupthaus geteilt.
Am 31.12. ging es - nach ein paar überstandenen
Schwierigkeiten mit dem Visum - nach Tansania. So haben wir Silvester in
Dar es Saalam gefeiert. Am 5.1.2014 fand dann unser Zwischenseminar in Bagamoyo
statt. Dort waren 28 Freiwillige aus Rwanda, Kenia, Tansania, Sambia und
Südafrika. Vom ersten Tag an haben wir uns alle gut verstanden und somit habe
ich die gesamte Zeit genossen. Zu Beginn durften wir unser Programm für die 8
Tage festlegen. Es konnte jeder seine persönlichen Anliegen und Interessen
einbringen. Letzten Endes lief alles auf, den Austausch von Erfahrungen,
das Erlebte im letzten halben Jahr und das was noch auf uns zukommt, hinaus.
Für mich war es dort sehr interessant und hilfreich, denn ich konnte nicht nur
durch andere mehr erfahren und etwas mitnehmen, sondern selber meine
Erfahrungen einbringen.
Nach dem Seminar ging es noch für ein paar Tage nach Zanzibar. Von dort sind wir mit dem Bus zurück nach Siaya gefahren. Es war eine lange Reise, die sich gelohnt hat. Denn sowohl Kenia als auch Tansania sind wunderschöne Länder.
Nach dem Seminar ging es noch für ein paar Tage nach Zanzibar. Von dort sind wir mit dem Bus zurück nach Siaya gefahren. Es war eine lange Reise, die sich gelohnt hat. Denn sowohl Kenia als auch Tansania sind wunderschöne Länder.
Am 23. Januar sind Sarah und ich dann gut in unserem neuen
zu Hause angekommen und hatten die Möglichkeit, alles zu entdecken. Zu unserem
Erstaunen war unser kleines Häuschen fertig renoviert und wir sind noch am
selben Tag umgezogen. Nun habe ich mein eigenes kleines 6qm Zimmer, fließendes
Wasser und tatsächlich eine warme Dusche (wenn der Strom da ist)! Leider
bin ich mit einer Lungenentzündung zurückgekehrt und lag erst einmal eine Woche
flach. Doch danach bin ich wie bei einem neuen Projekt gestartet und habe mir erst
mal alles angeschaut. Hier gibt es eine richtige kleine Stadt und sehr viele
Möglichkeiten, zu arbeiten. Eine Grundschule mit 2000 Schülern direkt nebenan,
eine Nurseryschool auf dem Parish, ein Krankenhaus mit 5 Minuten Fußweg, eine
etwas entfernte Secondaryschool die zum Parish gehört und eine Gehörlosenschule
die auch weiter weg ist. Nachdem ich mir die Gehörlosenschule „Nina“ angeschaut
hatte, war mir klar, dass ich dort unbedingt arbeiten will.
Genau das mache ich jetzt vier Mal in der Woche. Vormittags
bin ich in der Nurseryclass und nachmittags entweder im Unterricht in den
anderen Klassen oder ich nehme an irgendetwas anderes teil, wie Pfadfinder oder
Gebärdensprachenunterricht für die Lehrer. Ich lerne selber noch sehr viel und
es macht mir total viel Spaß sich den Kindern zu widmen, die hier in der
Gesellschaft sonst untergehen. Es gibt Familien, die ihr Kind verstecken damit
keiner merkt, dass es taubstumm ist. Darum geht die Schule auch regelmäßig auf
die Suche nach Kindern, wenn sie davon gehört haben dass es eins in der Gegend
geben soll. Das gute an der Grundschule ist, dass sie eine Boardingschool ist.
Die Kinder leben also dort zur Schulzeit und gehen nur in den Ferien zu ihren
Eltern. Die Schule ist für sie viel mehr ein zu Hause, weil sie dort verstanden
werden und sich unterhalten können. Die Lehrer dort geben jeden Tag ihr bestes
und bleiben in der Regel bis 17:00 Uhr. Sie spielen mit bei Spielen und sind
einfach für die Kinder da! Auch geschlagen wird dort nur im äußersten Notfall.
Ein Fortschritt für Kenia wie ich finde.
Ich fühle mich hier in Kenia sehr wohl und jetzt, wo ich
auch ein zu Hause habe, habe ich auch eine neue Familie. Die besteht aus drei
fathers, Sarah und mir.
Father Paul: Er ist der Held!!! Er hat unser Haus renoviert
und rettet uns, wenn mal wieder ein komisches Tier in unserem Haus ist. Ich
habe ihn unglaublich lieb!!
Father Alfons: Er ist ein neuer Pfarrer. Manchmal muss man
sich an seine Sitten, wie Sätze die nur aus einem Wort bestehen, gewöhnen. Doch
auch er ist ein herzensguter Mensch!
Father Clement: Unser Mentor, der eigentlich nur unterwegs
ist. Man bekommt ihn nur sehr selten zu Gesicht. Doch auch er ist nett.
Dann gibt es noch Beatrice, unsere Köchin und Elvis ein
Arbeiter auf dem Parish. Auch die beiden sind super!
Neben den Menschen die uns hier umgeben haben wir auch noch
Tiere. Außer Hühnern und Schafen haben wir noch zwei Hunde. Die haben großen
Spaß daran, unsere Schuhe zu klauen. Wegen ihnen musste ich mir neue
Schnürsenkel zulegen. Doch eigentlich sind sie ganz niedlich.
Da ich ziemlich lange in der Schule arbeite, arbeite ich nirgendwo
anders. Am Wochenende sind wir entweder unterwegs mit den fathers bei
Bekannten/Verwandten, bei anderen Freiwilligen, in Kisumu oder bekommen Besuch.
Am Sonntag ist der Standard, um 9:00 Uhr in die Messe zu gehen und anschließend
auf dem Parish zu entspannen. Nebenbei ist Sonnatgs auch Chorprobe von dem
Jugendchor aus dem Parish, wo Sarah und ich mitsingen so gut es geht (auf Luo
ist es manchmal schwer).Seit kurzem machen wir auch bei Karate mit! Angeboten
wird es jeden Abend, allerdings schaffe ich es nur 2-3-mal in der Woche
dorthin, weil ich so lange in der Schule bin. Ich habe meinen Rhythmus hier
gefunden und finde es schade, dass es die Hälfte der FSD-Zeit gedauert hat.
Doch wenn wir das jetzt mal positiv sehen, kann ich sagen, dass ich mich
glücklich schätzen kann noch in Kenia zu sein. Auch, wenn ich meine Familie und
meine Freunde nicht hier habe und meine Hobbys wie das Tanzen, den Fußball und
das Singen hier nur beschränkt ausführen kann, möchte ich keine Sekunde hier
missen. Denn ab August hab ich ja wieder genug Zeit für all das.
Sarah und ich haben jetzt 3 Stationen und auch 3 zu Hause in
Kenia kennenlernen dürfen. Reru war zwar hart aber dort habe ich einige Freunde
gefunden die wir hoffentlich bald besuchen werden. In Lwak, habe ich Kenia erst
schätzen gelernt und jetzt hier in Siaya kann ich Kenia als mein zu Hause
nennen und fühle mich hier wohl! Ich kann stolz sagen, dass ich eine schwere
Zeit hinter mich gebracht habe und dank vieler Unterstützung dieses Jahr einen
vollen Erfolg nennen kann!
Tja, was steht jetzt noch an?! Ich werde in der Schule mit
den Kindern Papierschiffe basteln mit den Namen der Kinder drauf, weil die
Schule öfter Besuch von Sponsoren bekommt und es einen guten Eindruck macht,
wenn die Klassenräume schön Dekoriert sind. Nebenbei macht es den Kindern total
viel Spaß! Immer wenn ich mit Papier ankomme, rasten die Kinder total aus! Auch
habe ich angefangen von allen Kindern in der Schule Fotos zu machen für eine
Fotowand.
Der nächste Ausflug mit einigen Freiwilligen wird eine Safari sein. Danach kommt mein Freund her, worauf ich mich natürlich besonders freue und dann wird man sehen was sich noch so ergibt.
Der nächste Ausflug mit einigen Freiwilligen wird eine Safari sein. Danach kommt mein Freund her, worauf ich mich natürlich besonders freue und dann wird man sehen was sich noch so ergibt.
Diesen Bericht schreibe ich zu Ehren meines Großvaters
Helmut Alois Bergen, der am 21.2.2014 diese Erde verlassen hat. Leider bin ich
nicht bei seiner Beerdigung dabei gewesen. Opa, du bleibst mir immer positiv in
Erinnerung.
Der erste Bericht
Der erste Weltwärtsbericht steht an. Tja, dann legen wir mal
los. Ich würde sagen, wir beginnen ganz am Anfang. Mit meiner Bewerbung.
Ich hatte da diesen Wunsch, ein Jahr ins Ausland zu gehen
und mich sozial zu engagieren. Deshalb habe ich mich bei dem Programm Weltwärts
beworben. Zuerst nur bei dem Internationalen Bund und hinterher auch noch hier,
beim BDKJ Köln. Zu Weihnachten habe ich dann die Zusage bekommen. Meine Freude
war riesig groß. Ich würde also mit dem BDKJ ein Jahr nach Westkenia fahren,
mit sieben weiteren Freiwilligen. Neben dem Abitur ging es dann zusätzlich an
die Vorbereitungen für das Jahr. Dazu zählten nicht nur Impfungen, sondern auch
noch Treffen mit den anderen Freiwilligen, den DM aufzukaufen genauso wie den
Globetrotter plündern.
Das nächste große Ereignis war das 10-tägige
Vorbereitungsseminar. Dort war ich vom BDKJ nur mit Anja. Anja ist jetzt in
Chile und macht dort ihren FSD. Dadurch, dass keiner der Acht Kenianer auf dem
Seminar war, konnte ich ganz neue Leute kennenlernen sowie Erfahrungen sammeln.
Das Seminar hat mir sehr viel Spaß gemacht und es war sehr traurig sich von so
vielen wieder zu trennen und zu wissen, dass man die meisten nicht mehr sehen
wird. Ich musste schon einen Tag eher fahren, weil ich mein Benefizkonzert für
meinen Spenderkreis fertig organisieren musste. Das war ein voller Erfolg und
hat tierisch Spaß gemacht. Hier noch einmal ein Dank an alle die geholfen haben
und natürlich auch an alle die gespendet haben. So musste ich mich von meinen
neuen Freunden zwar eher trennen aber konnte Geld für Kenia sammeln.
Nach dem Konzert konnte ich alles weitere Besorgen, was ich
bei dem Vorbereitungsseminar mit schrecken feststellen musste, noch nicht
hatte. Das war leider wirklich ziemlich viel. Doch zum Glück war ich in einem
sehr frühen Seminar und hatte noch über einen Monat Zeit. Deshalb konnte ich
mir mit allem ein bisschen Zeit lassen und die verbleibende Zeit in Deutschland
genießen.
Tja, nach tausenden treffen mit Freunden, einem letzten
Urlaub mit meinem Freund und unzähligen Verabschiedungen ging es dann ans
Kofferpacken. Ich habe dafür Ewigkeiten gebraucht. Doch am Tag meiner
Abschiedsparty war fast alles verstaut. Wo wir zum Thema Abschied kommen. Meine
Party war alles andere als traurig! Wir hatten einen riesen Spaß und ich freue
mich jedes Mal wenn ich mir die Bilder anschaue. Danke an alle meine Freunde,
die mich an dem Tag nochmal besucht haben und diesen Abend unvergesslich für
mich machten!
Dann kam irgendwann der letzte ganze Tag in Deutschland.
Endlich redet man nicht nur darüber, sondern handelt auch. Ja, was ich da so
gemacht habe…. Also auf jeden Fall habe ich die Koffer zu Ende gepackt und
neben der Freude kam natürlich auch die Trauer. Alles zurück zu lassen und in
ein Abenteuer ohne die liebsten zu stürzen ist dann doch schwerer als ich zuerst
dachte. Abends gab es dann „Auf Wunsch einer einzelnen Dame.“ (Zitat meines
Vaters – das kommt bei so etwas immer)Raclette. Ich habe es so unglaublich
genossen! Nur mit den Eltern, meinem Bruder und natürlich meinem Freund
zusammen zu sitzen und zu quatschen. Zwischendurch kamen natürlich noch
Einfälle, was in meinem Koffer noch fehlt. Ganz zum Ende des Tages habe ich
noch ein Buch eingepackt. Dort stehen ganz viele gute Wünsche von meinen
Freunden, Bekannten und Verwandten drin. Das Buch ist genauso wie die
Überlebensröllchen von meinem Bruder und seiner Freundin zu sehr wichtigen Dingen hier geworden. Unglaublich was man
alles so für Kram mitnimmt….So etwas wie Seifenblasen zum Beispiel.
Diesen ganzen Kram habe ich dann auf dem Flug nach Kenia
unglaublich Verflucht! Vor allem bei der Zwischenlandung von Nairobi nach
Kisumu. Da mussten wir nämlich unser Gepäck vom Internationalen- zum Nationalenteil
des Flughafens bringen und das auch noch mitten in der Nacht. Letztendlich sind
wir dann doch alle gut in Kisumu angekommen. Nach dem schönsten Inlandsflug
aller Zeiten, bei dem meine Spiegelreflex ihren ersten Auslandseinsatz hatte.
In Kisumu mussten wir dann erst mal auf unsere fathers
warten. Als dann alle da waren hieß es für uns acht: trennen. Jetzt wird der
Weg zu zweit bestritten.
Sarah und ich wurden nicht nur von father Martin abgeholt
sondern auch von Roseline (die Köchin) und Judith (eine Freundin von father).
Alle drei waren sehr nett und nach einem kurzen Abstecher in Kisumu wollten wir
endlich nach Reru. Unserem neuen zu Hause. Leider mussten wir wegen einer
Autopanne mindestens 2 Stunden, natürlich auch noch über die Mittagshitze in
irgendeiner komischen Seitenstraße, warten. Doch irgendwann haben wir es heile
nach Reru geschafft. Und unser Wunsch war es nur noch zu schlafen.
Das haben wir irgendwann auch getan. Tja, unser erster Tag war halt schon sehr
Kenianisch.
In der ersten Woche haben wir viele neue Gesichter
kennengelernt und uns in der Kirche vorgestellt. Ich finde Reru eine wirklich
herzliche und offene Gemeinde. Wir haben zu Beginn viele Schulen Besucht und
nach langem beknien hat father Martin uns dann auch noch das Krankenhaus
gezeigt. Dann haben wir nach einem Monat unsere Arbeit gefunden. Wir haben im
Krankenhaus, der integrativen Grundschule St. Francis und der Secondary School
St. Aloys gearbeitet.
Im Krankenhaus haben wir uns alle möglichen Stationen
angeschaut und ich habe mich für das Labor entschieden. Es hat echt ein echt
cooles Team. Die Arbeit dort hat Spaß gemacht. Auch wenn mal wieder die
Maschinen außerbetrieb waren, konnte man sich immer gut mit den Jungs
Unterhalten.
In der integrativen Grundschule waren Sarah und ich
Lehrerinnen. Wir haben Sport und Kunst Unterrichtet. Die Kinder haben sich
immer total gefreut, wenn ich in die Klasse bin. Denn auf dem Offiziellen
Stundenplan gibt es zwar so etwas wie Sport aber auf dem Inoffiziellen leider
nicht. Der Beinhaltet nämlich nur die Prüfungsfächer. Deshalb konnten die
Kinder in Sport und Kunst immer ein bisschen Entspannen. Auch dazu Beigetragen
hat vielleicht unsere etwas andere Pädagogik. Hier ist es normal die Kinder mit
dem Stock zu schlagen. Selbst die Behinderten. Eigentlich wollte ich mit diesen
behinderten Kindern arbeiten, aber der Physiotherapeut war irgendwie nie da,
wenn ich es war. Deshalb ist daraus leider nichts geworden, was ich sehr bedaure.
Die Secondary School kam in den Genuss einer Kunst-AG. Jeden
Mittwoch haben wir uns mit den Mädels getroffen und gemalt, uns ausgetauscht
und gelacht. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht!!
Nach zwei Monaten hatten wir nicht nur Arbeit sondern auch
Freunde in Reru. Roseline ist zu unserer Kenianischen Mama geworden und wir
haben uns fast wohl gefühlt. Die Betonung liegt leider auf fast. Wie man merkt
habe ich in der Vergangenheitsform geschrieben. Denn wir haben uns nie so ganz
mit unserem father verstanden. In den ersten zwei Wochen war er noch ganz lieb,
doch je näher man ihn kennenlernt, desto schwieriger wird er. Wir haben unser
bestes versucht um uns anzupassen. Doch bei den anderen sechs Freiwilligen
haben wir natürlich die andere Seite gesehen. Wie deren father sind und wie sie
unterstützt werden. Wir dachten, wenn wir arbeiten und unsere Freunde haben
wird es besser. Leider ging der Schuss nach Hinten los. Jetzt leben Sarah und
ich nicht mehr in Reru. Am 18. November sind wir nach genau 2,5 Monaten
ausgezogen. Alles ging sehr schnell. Wir haben mit Kerstin (unsere
Ansprechpartnerin in Deutschland) lange telefoniert und auch father Mathews aus
Lwak, wo Julius und Nikolas als Freiwillige sind, alarmiert. Tatsächlich sind
wir an dem Tag noch nach Lwak gezogen. Das packen ging tausendmal schneller als
in Deutschland. Wir haben uns noch von Freunden verabschiedet und natürlich von
Roseline. Sie hat uns immer aufgefangen und unseren Rücken gestärkt. Der
Abschied war hart. Und immer, wenn ich an Reru denke, werde ich doch ein
bisschen traurig. Es war ein Wundervolles Fleckchen Erde.
Jetzt leben wir vorrübergehend in Lwak. Julius hat sein
Zimmer abgetreten, damit Sarah und ich ein Zimmer zusammen haben. Er hat alle seine
Sachen in unserem Zimmer und wir alles was nichts mit Anziehsachen zu tun hat
bei ihm. Es ist eher Improvisiert und auch keine Dauerlösung. Die Lösung für
unser restliches Jahr gibt es bisher noch nicht. Da müssen sich alle Seiten
(FSD, fathers und Sarah und ich) sich einig sein. Natürlich gibt es immer Ideen
und verscheiden Möglichkeiten. Aber warten wir erst mal ab was die Zukunft so
gibt. Eine Möglichkeit gefällt uns ganz gut. Doch reden wir mal nicht über
ungelegte Eier! Sarah und ich würden natürlich gerne zusammen bleiben und uns
nicht Aufteilen. Genauso wenig wollen wir das Jahr abbrechen. Roseline würde
jetzt sagen: „God knows what will happen!“
Für uns alle heißt es jetzt warten. Trotz all dieser
Schwierigkeiten habe ich für mich hier viele Erfahrungen gesammelt. Kenia
lieben gelernt und ich fühle mich in diesem Land unglaublich Wohl. Natürlich
ist es jetzt schwer für Sarah und mich, egal was die Zukunft bringt. Aber durch
diese Situation haben wir an so viel gewonnen. Das möchte ich nicht mehr
missen! Klar mussten wir uns von vielen Menschen trennen. Doch die kann man
wieder Besuchen. Dadurch lernt man neue Kenianer kennen. Und father Mathews
wird für mich hier unersetzbar sein. Was er für uns getan hat ist echt
Unglaublich! Ich weiß nicht wie oft ich den Satz, „You have to be strong strong
strong!“ Von ihm gehört habe. Und genau das bin ich. Man muss nach vorne
schauen, denn der Blick zurück macht einen bloß trauriger als man ist.
Deshalb bin ich zuversichtlich, dass ich im Januar noch
einen Weltwärtsbericht schreiben darf!
Bis dahin
Steffie
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