Montag, 7. Oktober 2013

Pole pole!



Nein ich rede nicht von den „Polen“, sondern das ist Luo und bedeutet langsam. Das wichtigste hier in Kenia :-) Immer mit der Ruhe …. 

So wird man von der deutschen Pünktlichkeit sofort in die Kenianische Spontanität geschmissen. Und das direkt nach einer Schonwoche. Wir waren bei gefühlten 10.000 Messen und Schulen. In Kenia ist man hier sehr besonders, wenn man weiß ist. An das Wort Mzungu (reicher Weißer) muss man sich wohl gewöhnen. Auch daran, dass man gefragt wir wie es einem geht aber keine Antwort bekommt, wenn man zurück fragt. Denn die Kinder können auf Englisch nur „How are you?“. Du kannst dich danach also auf den Kopf stellen… Man bekommt einfach keine Antwort.
Außer Schulen und Kirchen, haben wir hier nicht viel gesehen, weil uns immer gesagt wird wir sollen uns doch entspannen und noch nicht anfangen zu Arbeiten. Deshalb haben wir hier ziemlich viel Relaxt. Was eigentlich ziemlich frustrierend ist, weil man hier ja etwas machen will und da ist um zu Helfen. Dadurch war ich ab und zu frustriert. Doch hier ist trotzdem immer was los. Zum Beispiel mussten wir zum Bischof um unser Visum zu bekommen. Da waren wir dann auch…. Alle Freiwilligen waren natürlich Pünktlich. Sarah und ich … tja, wir leider nicht :D. Wir sollten um 14 Uhr beim Bischof sein, schade das wir erst um 17 Uhr da waren. Aber wir sind genau Pünktlich gekommen, weil der Bischof da erst gekommen war. Mal wieder alles richtig gemacht. Am nächsten Tag, hatte der Bischof den Einfall, dass er innerhalb von 24 Stunden Passfotos braucht. Da in unserem Parish Reru nichts ist, mussten wir nach Kisumu fahren und haben die Jungs aus Lwak ‚‘mitgenommen‘. Da haben wir dann Pizza gefunden- die einfach der Hammer war. Es gibt hier tatsächlich Europäisches Essen.
Allerdings muss man dafür nach Kisumu fahren. Hier in meinem neuen zu Hause, gibt es leider kein fließendes Wasser, genauso wenig wie einen Kühlschrank oder Herd oder Strom während es regnet.
Doch trotz der keinen Schwierigkeiten, kann ich das hier als mein zu Hause bezeichnen und ich fühle mich hier total Wohl. Das Projekt ist zwar klein, aber alle hier sind total nett und zuvorkommend. Als ich hier meinen ersten Sonnenbrand hatte, weil ich beim Waschen vergessen habe mich einzucremen, kamen alle auf mich zu und haben gefragt, was mit meinem Rücken passiert wäre, weil sich die Haut gepellt hat.
Nach dem Spaß mit dem Bischof kam die nächste Herausforderung, die bis jetzt noch andauert. Mein Laptop hat keine Lust funktionieren. Deshalb kommt auch jetzt erst mein nächster Eintrag. Da er sich überhitzt, muss ich Sarahs Laptop benutzen, um ins Internet zu kommen. Dann wollte ich in Kisumu einen Lüfter kaufen, musste aber feststellen, dass es hier ‘viel zu teuer für viel zu schlecht‘ gibt. Deshalb hoffe ich jetzt auf Post aus Deutschland. Doch trotz kaputtem Laptop habe ich von dem Anschlag in Nairobi mit bekommen, was die nächste Überraschung war. Ich habe ja schon ein bisschen was dazu geschrieben und kann nur noch einmal betonen, dass es hier wo ich bin momentan total ruhig ist. Inzwischen war in Mombasa noch ein Anschlag aber Mombasa ist ja noch weiter weg als Nairobi. Auf sich aufpassen muss man hier sowieso immer und wenn es dunkel ist, sollte man zu Hause sein. Ist man nicht zu Hause, sollte man sich im Auto (vom father) befinden. Beziehungsweise auf dem Auto J. Ich habe ein paar Bilder reingestellt, wo Nikolas, Julius, Sarah (macht die Fotos) und ich mit father Mathews auf dem Weg nach Uradi waren. Eine sehr witzige Autofahrt, die den Abend echt perfekt gemacht hat.
Als nächste Aktion, waren wir auf dem Kit Mikayi. Das ist ein Felsen, der hier bei den Luos sowas wie ein Heiliger Stein ist. Hier sagt man, dass diese Steine die erste Frau von einem Mann sind. Warum habe ich vergessen, bzw. nicht verstanden. Von dort oben hatte man eine bomben Aussicht, allerdings hatte ich etwas Angst. Das erste Mal, dass ich hier in Kenia an meine Grenzen gestoßen bin. Ich werde noch Bilder davon reinstellen, sobald ich die Zeit finde. An dem Tag, als wir zum Kit Mikayi sind, begann meine Käsesoßen-Phase. Ich hab hier alles doof gefunden und es war einfach nur BÄH. Inzwischen habe ich mich aber wieder ein bekommen und in Kisumu habe ich letztes Wochenende Nudeln mit „Käsesoße“ im Green garden (Restaurant) bestellt. Die war zwar nicht wirklich Käsig aber passt schon.
Heute waren Sarah und ich im Krankenhaus arbeiten. Wir haben Babys gewogen und gemessen. Das hat Spaß gemacht. Morgen werde ich zu der integrativen Grundschule fahren um dort mit den Behinderten Physiotherapie zu machen. Da freue ich mich schon sehr drauf, genauso wie auf Mittwoch. Da werden Sarah und ich eine Kunst-AG in der Weiterführenden Schule starten. Donnerstag geht es wieder ins Krankenhaus und Freitag wahrscheinlich wieder in die Integrative Schule. So werden meine nächsten Wochen mit Arbeit aussehen. Ich starte jetzt voll durch und bin echt total motiviert!!

Ansonsten gibt es wohl nichts neues. Reicht aber ja auch … immerhin geht hier alles Langsam. Hier muss man es mit Gemütlichkeit probieren. Mit Ruhe und Gemütlichkeit.

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